Toni Kroos kritisiert die FIFA: "Habe die Nase voll!"
Madrid (Spanien) - Toni Kroos (34) hatte sich seinen Rücktritt anders vorgestellt, als er mit der Nationalmannschaft im EM-Viertelfinale gegen Spanien ausschied. Trotz der bitteren Niederlage ist der ehemalige Spieler von Real Madrid und Bayern München erleichtert, seine Karriere beendet zu haben.
Der Grund dafür sind bestimmte Entwicklungen, die dem Ex-Profi Sorgen bereiten.
In dem von ihm und seinem Bruder Felix geführten Podcast "Einfach mal Luppen" spricht Kroos unverblümt über seine Bedenken.
Die Episode trägt den ironischen Titel "We love the Klub-WM", in der die Brüder ausgiebig die neue Veranstaltung des Weltverbandes kritisieren, die im Sommer 2025 vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA mit 32 Klubs stattfinden wird.
"Man ist irgendwann wirklich satt. Sowohl als Spieler als auch als Fan", äußert sich Toni Kroos verärgert. Besonders die Spieler leiden unter den Neuerungen der FIFA, von denen stets Spitzenleistungen erwartet werden, was angesichts der Belastungen jedoch unrealistisch sei.
"Die UEFA und die FIFA arbeiten Hand in Hand und denken dabei so wenig wie möglich an die Spieler", ist Kroos' deutliche Meinung.
Toni Kroos verteidigt die Spieler und prognostiziert eine enttäuschende Klub-WM und eine enttäuschende WM
Wettbewerbe wie die Nations League, die Klub-WM oder die erweiterte Champions League seien Beweis genug dafür.
"Es muss ein Umdenken stattfinden, bei dem mehr Rücksicht auf die Spieler und weniger auf das Geld genommen wird", betont er.
Er ist überzeugt, dass die Spielqualität abnehmen wird, was bereits erkennbar sei.
Kroos richtet sein Augenmerk insbesondere auf die Nationalspieler, die über den Sommer hinweg und während der Klubsaison nahezu durchgehend im Einsatz sind.
Diese Spieler hätten 2025 nur eine sehr kurze Pause wegen der Klub-WM, gefolgt von einer anstrengenden Saison im Verein und der Weltmeisterschaft 2026 mit der Nationalmannschaft.
"Dann erwartet wieder jeder, dass es die beste WM aller Zeiten wird. Das kann man vergessen. Es wird eine enttäuschende Klub-WM und ebenso eine enttäuschende WM geben, weil die Spieler auch körperlich und mental an ihre Grenzen kommen", stellt Kroos klar. Als sechsmaliger Champions-League-Sieger muss er das zum Glück nicht mehr erleben.